Was ist das beste Futter für meinen Welpen?

Jeder frischgebackene Hundewelpenbesitzer macht sich natürlich Gedanken darüber, was der Kleine denn nun für Futter bekommen soll.

Selbstverständlich soll es nur das Beste sein.

Fragt man 10 Hundebesitzer erhält man sicherlich 10 verschiedene Antworten und jeder schwört Stein und Bein, dass „sein“ Futter das Beste ist.  Nun wendet man sich vertrauensvoll an den Futtermittelverkäufer – und erlebt  wahrscheinlich die nächste Enttäuschung – denn in den seltensten Fällen verfügen diese über fundierte Kenntnisse bezüglich des Inhaltes der von ihnen angebotenen Futtermittel.

Hersteller von Tiernahrungsprodukten müssen laut (nationalen und europäischen) Vorschriften die Inhaltsstoffe auf der Verpackung nach der Weender Futtermittelanalyse angeben. Auch wenn Fachleute diese Zahlen relativ leicht überprüfen können, bietet sie doch keinen besonders hohen Informationsgehalt für den Hundehalter.

 

 

Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einige Tipps und Hinweise geben, damit Sie sich gut gerüstet auf die Suche nach „ihrem“ Futter begeben können und Sie nicht auf wortgewandte geschäftstüchtige Verkäufer hereinfallen, denen mehr der Umsatz, denn das Wohl ihres Hundes am Herzen liegt.

 

 

Die häufigsten Sätze, die Sie hören werden, wenn es ums Futter geht:

 

„Solch einen großen Hund, wie den Leonberger, kann man nicht mit Trockenfutter großziehen!“

Blödsinn!! Natürlich kann man dies, aber es muß ein, den speziellen Bedürfnissen der Rasse, angepasstes Futter sein.  Kaufen Sie lieber ein Futter aus der oberen Premiumklasse – denn dort sind im Regelfall alle notwendigen Zusatzstoffe enthalten, die Sie sonst (teuer) zukaufen müssen. Unter dem Strich ist es dann meist teurer, als wenn man sich gleich für das, im ersten Augenblick, teurer erscheinende Futter entscheidet.

„Barfen“ ist die einzige natürlich Ernährung für einen Hund.“

Der korrekte deutsche Begriff ist „Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“ . Es ist schwierig für Laien eine bedarfsgerechte Ration zusammenzustellen. Diese Methode der Fütterung sollte man nur mit Hilfe eines von Experten erstellten und individuell für ihren Hund erarbeiteten Futterplanes anwenden. Besonders kritisch ist bei der Erstellung von Barf-Rationen die Versorgung mit Calcium, Kupfer, Zink, Iod, Vitamin A und D. Vor allem Junghunde sind empfindlich gegenüber Nährstoffmangel, aber auch -überversorgung.

 

„In Trockenfutter ist viel zu viel Protein !“

Entscheidend ist die biologische Verwertbarkeit der Proteine. Diese ist abhängig von den Proteinquellen (Eiweiß pflanzlicher/tierischer Herkunft) und der Aufschließbarkeit (Proteine aus Muskeln und dem Verdauungstrakt im Vergleich zu Eiweißmehl aus Haar- oder Horngewebe). Die Rohproteinangaben auf den Verpackungen sind nicht aussagekräftig  - denn man kann leider die Zusammensetzung eines guten Hundefutters in der Weendeanalyse auch durch ein Gemisch aus Mineralöl und alten Schuhsohlen erreichen.

 

„Das Beste ist eine Mischfütterung von Trockenfutter, Frischfleisch und Flocken.“

Das ist das schlimmste, was Sie ihrem Hund antun können. Sie müssten jedes Mal berechnen, wie viele Nährstoffe der Hund mit jeder Mahlzeit zu sich nimmt und wie die Verhältnisse der Nahrungsbestandteile am Tag zueinander sind. Defizite müssten entsprechend ergänzt werden. Erwachsene Hunde können Defizite über einen langen Zeitraum ausgleichen – bei Welpen zeigen sich die Folgen schneller und müssen dann entsprechend therapiert werden.

 

„Durch den hohen Proteingehalt im Trockenfutter, wachsen die Hunde zu schnell und bekommen Gelenksprobleme!“

Unter Züchtern und Laien, aber auch unter Tierärzten, wird dieses Gerücht ohne jeglichen wissenschaftlichen Nachweis immer weiter verbreitet.

Eine ausgewogene Aufnahme von hochwertigem Protein ist ausschlaggebend für die optimale Entwicklung von schnell wachsenden Junghunden.

Bei der Bewertung des Proteingehalts von vollwertigen und ausgewogenen Hundenahrungsprodukten ist es wichtig, zunächst einen Blick auf den Fettgehalt zu werfen, da dieses einen Hinweis auf die Energiedichte des Produkts gibt. Bei Produkten mit hohem Fettgehalt und hoher Energiedichte muss der Proteingehalt relativ hoch sein, um ein ausgewogenes Verhältnis von Protein und Energie zu erhalten. Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Gehalt an Nahrungseiweiß und Knochenmissbildungen.

 

„Das Futter muß viel Calcium enthalten damit sich kräftige Knochen entwickeln können.“

Calcium alleine ist nicht verantwortlich für einen kräftigen Knochenbau. Nur im Zusammenspiel mit Phosphor und anderen Spurenelementen kann es überhaupt vom Organismus verwertet werden und somit in die Knochen gelangen. Die Knochenstärke ist genetisch vorgegeben – dies ist nicht beeinflussbar. Ein zuviel lagert sich lediglich im Körper ab und kann zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.

Gerade Junghunde im Alter zwischen ca. 4 und 8 Monaten können aufgrund bestimmter,

noch nicht ausgereifter Stoffwechselvorgänge im Körper,

ein Zuviel an Calcium gar nicht regulieren.

In diesem Alter findet eine passive Calciumaufnahme statt - die unkontrollierte Zugabe von Calziumpräperaten kann zu schweren Störungen im Knochenwachstum führen!!

Nach den AFFCO Richtlinien soll das Hundefutter mindestens 1 % Calcium und 0,8% Phosphor enthalten, jedoch nicht mehr als 2,5% Calcium und nicht mehr als 1,6% Phosphor. Das Verhältnis von Calcium und Phosphor soll mindestens 1:1 betragen, jedoch das Verhältnis von 2:1 nicht überschreiten.  Beim Leonberger sollte man sich eher an den unteren Werten orientieren.

 

„Der Welpe braucht Knochen zum Knabbern für die Zähne.“

Erfahrungsgemäß eignen sich große Knorpelstücke und luftgetrocknete Knabberartikel dazu wesentlich besser. Der Gefahr von abgeplatzten und verschluckten Knochensplittern geht man aus dem Wege und auch eventuelle Kotprobleme können gar nicht erst auftreten.

 

„Der Hund braucht Frischfleisch“

Nein – aber sie können ihm gelegentlich mal etwas „Besonderes“ gönnen.

Wenn Sie sich entscheiden, den Hund mit Frischfleisch zu ernähren, achten sie auf die Qualität der Produkte. Der Futtermittelhändler sollte zertifiziert sein und regelmäßig kontrolliert werden. Mittlerweile gibt es auch Biofleisch, welches besonderen Anforderungen entsprechen muß. Achten Sie auf die entsprechende Ergänzung des Futters mit Gemüse, Obst und Zusatzstoffen. .

Auch für Hunde gibt es im Handel mittlerweile „Fertigmenüs“. Diese sind in praktische Portionsbeutel eingefroren und werden ihnen bequem nach Hause geliefert ( Kühlkette kontrollieren!!).

 

"Hausmannskost reicht – Fleisch, Flocken und Mineralzusätze."

Mit dieser Methode ist eine bedarfsgerechte Ernährung nicht möglich.

Die Fütterung wird oftmals noch ergänzt durch die willkürliche Zugabe von verschiedenen Milchprodukten, welche nicht unbedingt jeder Hund verträgt. 

Diese Methode überlassen Sie lieber den „erfahrenen“ Hundehaltern, die ihnen dies anpreisen.

 

Die Ernährung der Hunde ist so vielfältig, wie ihre Besitzer.

Entscheiden Sie sich für die Ihnen sicherste Variante.

Haben Sie wenig Kenntnisse, wenig Platz und wenig Zeit bevorzugen Sie lieber ein Trockenfutter. 

Nutzen Sie die Möglichkeiten des Internetversandhandels – hier gibt es viele gute Produkte, die bei guter Qualität wesentlich preiswerter sind,

als beim Händler „um die Ecke“ und meist erfolgt sogar eine kostenlose Freihauslieferung.

 

Ausführlichere Informationen rund um das Thema Ernährung finden Sie unter folgendem Link auch im

Leonbergerfreunde - Forum

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