Billy hat es geschafft ..... Odin auch und nun auch Wodan kiss

.....alle haben den BHV Hundeführerschein der Stufe 2/3  abgelegt.

Na und, wird der ein oder andere denken, ist ja "bloß" ein Hundeführerschein und

auch nicht der vom VDH, Begleithundeprüfung ist viel schwerer.

Da ich selber Hundeführerschein und Team Test Prüfungen abgelegt habe,

kann ich diese 3 Prüfungen aus eigener Erfahrung direkt vergleichen.

Und ich muß sagen, es war die bisher anspruchvollste Prüfung,

die ich mit einem Hund abgelegt habe.

 

Wieso? Nun lesen Sie einfach selber.

Zuerst wurden die Zweibeiner geprüft.

Mit 40 Fragen aus allen Bereichen rund um den Hund. Dazu gehörten:

1 - Entwicklungsgeschichte ,

2 - Welpen,

3 - Verhalten & Kommunikation,

4 - Zusammenleben im Rudel,

5 - Lernen & Erziehung,

6 - Öffentlichkeitsauftritt

 

Nun ging es zum  Praxisteil.

Im Gegensatz zu den anderen Prüfungen gibt es beim BHV Hundeführerschein kein festes Laufschema,

welches man bis zum Abwinken mit dem Hund vorher üben kann.

Hier sagt der Prüfer vor Ort an, was er in welcher Reihenfolge sehen möchte,

auch zwischendurch kommen noch ein paar Anweisungen, die dann zeitnah umgesetzt werden müssen.

Zeigen muß der Hund "Sitz, Platz, Steh" sowie laufen an lockerer Leine, Wendungen und Winkel.

Vom Inhalt her also ähnlich den anderen Prüfungen, bis auf das Stehen.

Alles muß in Stufe 2/3 mit und ohne Leine gezeigt werden.

Der Hund muß unter Ablenkung ein sicheres Abliegen zeigen. 2 Minuten können echt lang werden.

Nun soweit alles nichts aufregendes. Aber das war noch nicht alles.

Zur Prüfung sollte jeder Hundeführer das Lieblingsspielzeug seines Hundes mitbringen.

Als nächstes sollte ich eine Runde spielen mit Billy - mit ihrem Lieblingsspielzeug.

Dieses nahm dann die Prüferin und ich sollte mit Billy in Frei - Fuß - Folge über der Platz laufen.

Dann wurde das Spielzeug von der Prüferin geworfen - schön in unsere Richtung!!!

Einmal in etwas weiterer Entfernung, einmal fast vor die Füße äh Pfoten!

Hier sollte natürlich gezeigt werden, dass der Hund ein klares Abbruchsignal beherrscht.

Billy war zwar auf dem Sprung, hat sich aber nicht von meiner Seite bewegt.

Dafür bekam sie natürlich eine Belohnung von mir.

Auch etwas, in dem sich diese Prüfung von anderen unterscheidet.

Der Hund darf zwischendurch belohnt werden, womit steht jedem frei.

Was nicht bedeutet, dass der Hund mit dem Spielzeug oder Leckerli vor der Nase durch die Prüfung geführt wird -

dies ist natürlich genauso verboten , wie bei den anderen Prüfungen.

In der Zwischenzeit hatte der Helfer auf dem Platz, Leberwurststullen verteilt.

Diese wurden von der Prüferin mitgebracht - auch dieses kann man also nicht 100 % ig vorher üben,

da die "Versuchungen"  im Ermessen des Prüfers liegen. 

In Freifolge sollte ich dann mit Billy direkt an diesen Leckerein vorbeigehen.

Ohje das war schwer, aber sie hat das Abbruchkommando klasse gelernt und so blieben auch die Stullen an ihrem Platz.

Nun wird der ein oder andere sagen - wozu braucht man denn solchen Blödsinn?!

Wer schon mal einen Hund durch Vergiftung verloren hat oder

wegen der Aufnahme unerwünschter Gegenstände Stunden beim Tierarzt verbracht hat,

sieht dies sicherlich aus einem anderen Aspekt -

es kann dem Hund unter Umständen das Leben retten.

Anschließend gab es noch eine leckere Hasenpfote zum Ankauen,

diese mußte aber auf Kommando "Aus" gegeben werden -

das fanden die Hunde sehr, sehr schade.

Nachdem wir dieses gemeistert hatten, kamen die Handlingübungen an die Reihe.

Hier soll gezeigt werden, dass der Hund sich einen Maulkorb anziehen läßt,

sich vom Besitzer an allen Stellen anfassen und "untersuchen" läßt.

Anschließend wurde noch eine "Untersuchung" durch die Prüferin durchgeführt,

wobei der Hund auch mal etwas gezwickt wurde.

Hier sollte man zeigen, dass man den Hund auch in für ihn unangenhmen Situationen sicher handeln kann.

Alles an sich einfache Dinge aber jeder Tierarzt weiß, dass leider nicht alle Hundebesitzer ihren Hund "im Griff" haben.

Auch dieses hat Billy super über sich ergehen lassen und hatte sich ihre Belohnung redlich verdient.

 

Nach einer kurzen Pause starteten alle Teilnehmer zum Stadtteil.

Hierfür ging es nach Erkner zum Bahnhof.

Dort mußten Dinge wie Fahrstuhlfahren, Treppenlaufen (ordentlich natürlich) , Ein- und Aussteigen in eine Bahn und

natürlich das sichere Verhalten in Menschenmengen gezeigt werden.

Rollstuhlfahrer, Rollatoren und Radfahrer gehörten ebenso in den Stadteil wie Busse, Autos und fremde Hunde.

Hier wird auf wirklich fremde Hunde Wert gelegt,

keine Hunde, die sich schon irgendwoher kennen.

Es mußte wieder das sichere Ablegen ohne Besitzer gezeigt werden,

während andere Hunde und Personen in der Nähe sind.

Eine ganz wichtige Übung war das kontrollierte Ein- und Aussteigen aus dem Auto.

Etwas was im Alltag absolut notwendig ist, gerade wenn man in fremder Umgebung ist

oder an einer verkehrsreichen Strasse.

Auch dieses hat Billy prima gemeistert und so konnten wir zum 3 Teil aufbrechen - dem Restaurantbesuch.

 

Wir hatten uns in einem Restaurant angemeldet und

so konnten wir dort mit 6 Hunden und 11 Begleitpersonen diesen Prüfungsteil absolvieren.

Am Nachbarstisch wurden wir von einem bellenden Fremdhund empfangen, aber dies ließ alle Prüflinge kalt.

Während sich die Zweibeiner bei Kaffee und Eiskaffee entspannten, wurde natürlich das Verhalten der Hunde bewertet.

Die Kellnerin brachte die Karten, nahm Bestellungen auf - der ganz normale Restaurantbesuch eben.

Als das Essen kam, sollte dieses natürlich auf den Tellern bleiben und nicht schon vorher runtergefischt werden!!

Auch des eine Würstchen, welches "versehentlich" genau vor der Hundenase runterfiel -

Billy hat es liegen lassen = gut gelerntes Abbruchkommando!!!!

 

Als alle gestärkt waren ging es zum letzten Prüfungsteil - dem Waldteil.

Hier wird der Hund abgeleint und darf sich frei bewegen.

Aber es wird nichts gejagd!!

Weder Jogger noch Spaziergänger, spielende Kinder oder Radfahrer.

 

Bei Begegnungen mit fremden Hunden hat sich der Hund ruhig bei seinem Besitzer aufzuhalten,

erst nach einem Freigabekommando darf er Kontakt aufnehmen

(wenn es von der Gegenseite ebenfalls erwünscht ist) und muß sich jederzeit wieder abrufen lassen.

Selbstverständlich wird auch erwartet, dass kein Hund ohne Kommando einer Wildfährte im Wald hinterher sucht.

Irgendjemand hatte auch wieder seine Frühstücksbrote in den Wald geworfen!!

Billy hat sie natürlich geortet, aber artig liegen lassen - dafür gab es den "Jackpot" von mir.

Ein besonderes Leckerchen. Auch den Radfahrer,

der sie fast angefahren hat und dann noch wild geklingelt hat, nahm sie mit Fassung.

Gestellt war bei dieser Prüfung fast nichts ( bis auf die ausgelegten Leckerlis)

und so kann auch rechr realistisch beurteilt werden, wie der Hund im Alltag reagiert.

Diese hohen Anforderungen machen allerdings auch die Ausrichtung solch einer Prüfung schwierig,

da man als Veranstalter sehen muß, wo man alle diese Prüfungsteile absolvieren kann.

 

Nach 7 Stunden Prüfung waren wir aber glücklich es geschafft zu haben.

Für mich wie oben schon gesagt, die bisher anspruchsvollste Prüfung.

 

Nach oben